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Rumänisch: Valiug
Deutsch: Franzdorf
Ungarisch: Ferencfalva
Koordinaten : 45° 13' 30'' N ; 22° 1' 46'' O
PLZ: 327415
Das Bergdorf Franzdorf liegt am Fuße des Semenik Gebirges entlang des Bersau Baches.
Urkundlich erwähnt ist das Dorf seit 1792 als die ersten 72 Familien aus der Steiermark, Kärnten und Tirol sich hier niederließen.
Am 28.6.1792 empfing der Kaiser Franz I., am Hofe in Wien, die 72 Familien. In seiner Ansprache sagte er : „Ziehet dahin meine Lieben, hinunter in die Wildnis, baut euch dort eure Häuser, und gebt den Ort meinen Namen“.
So entstand der Name des Ortes. Der Anführer dieser Siedler war Loidl Egidius aus Ebensee.
Die Wanderung dauerte 2 Monate, auf der Donau bis Basiasch, von dort mit Pferdewagen bis am Fuße des Semenik Gebirges. Die Gegend war dicht bewaldet von Buchenwälder, gut geeignet zur Herstellung von Holzkohle.
Im Ansiedlungsjahr wurde eine Schule mit einen Raum gebaut. Der erste Lehrer war Anton Josef Priklmayer, der bis 1808 wirkte. Im Jahr 1807 wurde eine neue Schule gebaut die bis 1962 ihrer ursprünglichen Bestimmung diente. Die Unterrichtssprache war deutsch.
Im selben Jahr wurde auch ein Bethaus aus Holz errichtet. Der erste Priester war Benedikt Braun, der bis 1818 die Gemeinde seelsorglich versorgte.
Um 1795 kamen die ersten Rumänen in den Ort die von den Türken geflüchtet sind.
Im Jahr 1861 wurde die heutige Kirche gebaut. 1879 erhielt die Kirche eine Orgel, als Geschenk des damaligen Bischofs, Alexander Bonnaz, gebaut von Anton Dangls Sohn.
In den Jahren 1858-59 kamen weitere 40 Familien aus Österreich in den Ort.
Weitere 20 Familien kamen im Jahre 1872 die sich im Josefinental , ein Ortsteil von Franzdorf, nieder ließen. Der Gründer dieser Kolonie war Georg Brenan, Leiter der StEG Gesellschaft aus Reschitz, der den Namen seiner Frau Josefine widmete.
Um den Holztransport nach Reschitz zu erleichtern wurde 1802 die Straße von Reschitz nach Franzdorf gebaut.
In den Jahren 1906 – 1910 wurde unterhalb des Dorfes der Breasowa Staudamm, von italienischen Fachleuten gebaut, um Wasser zu speichern für die Breasowa Zentrale, die zusätzlichen Strom für das Hüttenwerk in Reschitz liefern sollte. Da diese aber zu klein war wurde in den Jahren 1949 – 1954, oberhalb des Dorfes der Gozna Staudamm errichtet und ein Stausee entstand von einer Länge von 2 Km, der Wasser speichert für die Calnicel Zentrale mit zwei Francis Turbinen und Generatoren die alle in Reschitz gebaut wurden und heute noch voll funktionsfähig sind.
Die Gegend ist für Wanderungen durch die Wälder oder zum Semenik Gebirge ( 1448 m), oder zu den Drei Wässern sehr geeignet. Am Gozna Stausee sind Bootsfahrten und Wassersport möglich.
Das Dorf ist über die Landstraße 582 mit eigenen PKW oder Bus von Reschitz aus erreichbar.
Für Besucher sind in der Gegend 18 Anbieter von Pensionen und entlang des Gozna Stausees einige Hotels.(Haus Hubertus, Vila Cuzma, Hotel Tirol).
Eine Dokumentation zusammengestellt von Rainer Stieger
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